UNTERWEGS
Unterwegs mit OB-Kandidaten
Außenseiter mit revolutionären Tönen
Bürgernähe haben sich alle sechs OB-Kandidaten auf die Fahnen geschrieben. Doch wie gestaltet sich der Kontakt zum Wahlvolk? Wir haben die Bewerber um Stuttgarts höchstes Amt begleitet.
VON HILMAR PFISTER
"Sind Sie Stuttgarter?" Henning Zierock eilt durch den Wochenmarkt am Rathaus und verteilt Wahlwerbung. "Wenn Sie Stuttgarter sind, können Sie mich wählen", ruft er den Menschen zu. Einem Landwirt kauft er eine Flasche naturtrüben Apfelsaft ab. Beim Griff nach dem Geldbeutel erklärt er dem Berichterstatter, warum Stuttgart Solarfahrräder brauche und man auch "die Kehrseite des Autoverkehrs" betrachten müsse. Der Landwirt lächelt. "Sie wissen ja: Das heimische Obst ist in Gefahr", ruft ihm Zierock zum Abschied zu. Dann greift er sich eine Gemüsekiste und setzt sich. "Wenn man in der Welt viel rumkommt, sieht man, was funktioniert", sagt der hauptberufliche Lehrer. Das Projekt Stuttgart 21, davon ist er überzeugt, werde nicht funktionieren. "Ich stehe Großprojekten generell kritisch gegenüber." Bei Stuttgart 21 fordert er deshalb einen "Ideenwettbewerb für die Menschen". Zierock nimmt einen Schluck Apfelsaft und hält ein paar Werbeblätter in die vorbeirauschende Menschenmenge. "Sind Sie Stuttgarter?"
Der 53-Jährige mischt sich gerne unters potenzielle Wahlvolk, das sieht man. Noch lieber aber erzählt er von seinen Erfahrungen und Erlebnissen. Sehr ausführlich und reich an Details. Wenn sein Gegenüber an die eigentliche Frage erinnert, hebt Zierock kurz den Zeigefinger. "Ich komme darauf zurück, ich merke mir alles." Eines hat der Lehrer bereits verinnerlicht: "Die Leute ermutigen mich bei meinem Wahlkampf."
STN, 04.10.2004
Außenseiter mit revolutionären Tönen
Bürgernähe haben sich alle sechs OB-Kandidaten auf die Fahnen geschrieben. Doch wie gestaltet sich der Kontakt zum Wahlvolk? Wir haben die Bewerber um Stuttgarts höchstes Amt begleitet.
VON HILMAR PFISTER
"Sind Sie Stuttgarter?" Henning Zierock eilt durch den Wochenmarkt am Rathaus und verteilt Wahlwerbung. "Wenn Sie Stuttgarter sind, können Sie mich wählen", ruft er den Menschen zu. Einem Landwirt kauft er eine Flasche naturtrüben Apfelsaft ab. Beim Griff nach dem Geldbeutel erklärt er dem Berichterstatter, warum Stuttgart Solarfahrräder brauche und man auch "die Kehrseite des Autoverkehrs" betrachten müsse. Der Landwirt lächelt. "Sie wissen ja: Das heimische Obst ist in Gefahr", ruft ihm Zierock zum Abschied zu. Dann greift er sich eine Gemüsekiste und setzt sich. "Wenn man in der Welt viel rumkommt, sieht man, was funktioniert", sagt der hauptberufliche Lehrer. Das Projekt Stuttgart 21, davon ist er überzeugt, werde nicht funktionieren. "Ich stehe Großprojekten generell kritisch gegenüber." Bei Stuttgart 21 fordert er deshalb einen "Ideenwettbewerb für die Menschen". Zierock nimmt einen Schluck Apfelsaft und hält ein paar Werbeblätter in die vorbeirauschende Menschenmenge. "Sind Sie Stuttgarter?"
Der 53-Jährige mischt sich gerne unters potenzielle Wahlvolk, das sieht man. Noch lieber aber erzählt er von seinen Erfahrungen und Erlebnissen. Sehr ausführlich und reich an Details. Wenn sein Gegenüber an die eigentliche Frage erinnert, hebt Zierock kurz den Zeigefinger. "Ich komme darauf zurück, ich merke mir alles." Eines hat der Lehrer bereits verinnerlicht: "Die Leute ermutigen mich bei meinem Wahlkampf."
STN, 04.10.2004
Henning Zierock - 13. Okt, 19:21